Die Herkunft der Georgier

1795 wurde der "edle" Schädel der georgischen Frau von Blumenbach entdeckt, wonach er die Herkunft der Europäer aus dem Kaukasus vermutete. Der Schädel  nahm in Blumenbachs Sammlung einen besonderen Platz ein. Er sagte, dass er in ,,sie" verliebt war, aufgrund unglaublich schöne und symmetrische Proportionen des Schädels.

 

Die Geschichte der Besiedlung der Kaukasusregion, von der das heutige Georgien ein Teil  ist , nimmt ihren Anfang in der frühen Steinzeit, als einer der unmittelbaren menschlichen Vorfahren, der ,,Homo Erectus“,  auf der Erde erscheint. Der Ursprung des ,,Homo Erectus“so die nahezu einhellige Meinung,  lag in Afrika,  und von dort aus verbreitete unsere Urahn über die ganze Erde. Im September 1992 stieß die deutsche Archäologin  Dr. Antje Justus vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz bei Ausgrabungen nahe der südostgeorgischen Stadt Dmanisi auf den Unterkiefer eines Hominiden.  Der Fund geriet zu einer Sensation, nachdem sich sein Alter herausstellte-ca. 1,75 Millionen Jahre. Bis dahin war man davon ausgegangen , dass  der ,,Homo Erectus“ erst vor rund einer Million Jahre begonnen hatte, aus Afrika auszuwandern. Die Ausgrabungen wurden fortgesetzt, und immer  neue Funde gleichen Alters kammen ans Licht.

Die in Dmanisi gefundenen Schädel zeugen zumindest davon, dass im Kaukasus Menschen leben, seit es Menschen auf dem Planeten gibt. Die Heimat des ,, Homo Erectus“ war, so die anthropologische Lehrmeinung, Ostafrika, von wo er sich über Eurasien bis nach China und Java ausgebreitet hat. Die Schädelfunde in Dmanisi belegen, so der dort forschende Paläoanthropologe Prof. Christoph Zollikofer von  der Universität Zürich diese Vermutung und ebenso, dass es sich beim ,,Homo Erectus“ um eine Art sich stark voneinander unterscheidender Individuen handelte, den ersten ,,Global Playern“ der menschlichen Frühgeschichte.

In anthropologischen Hinsicht zählen die meisten Georgier zum Typ des südeuropäischen –bzw. Mittelmeermenschen. Je weiter man sich jedoch in den Nordwesten des Landes begibt, desto häufiger treten Merkmale auf, die eher den Mitteleuropäer charakterisieren: helle Haut, blaue Augen, blonde Haare. Südosten dagegen überwiegen anthropologische Merkmale, die eine Zugehörigkeit zum nahöstlichen Typus vermuten lassen.

Kaukasische Rasse (auch Kaukasoide) ist eine Sammelbezeichnung, die in etwa dem Konzept der Europiden entspricht. Sie geht auf den deutschen Anthropologen Johann Friedrich Blumenbach zurück. Dieser definierte in seiner Schrift "Von den verschiedenen Rassen der Menschen" 1795 alle hellhäutigen Menschen als Kaukasier. In diesem Sinne ist die Bezeichnung "caucasian" heute noch in englischsprachigen Ländern, vor allem den USA, üblich; siehe Europide.

Historisch nachvollziehbar, dass die Georgier im Kaukasus seit etwa  4000 Jahren sesshaft sind und dort die Urbevölkerung stellen.  In den  2000 Jahren vor Beginn der christlichen Zeitrechnung verständigten sich ihre Vorfahren in einer Sprache, die man als Protokartvelisch bezeichnet. Danach spaltete sich das Protokartvelisch  (protos grich.— erste; Kartveli - georische Benennung für Georgier) in einzelne Untersprachen.

 

 

 

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