Kunst
Eine Reise durch Georgien ist immer eine Reise in die Vergangenheit des Landes. In jeder Stadt und entlang der Stra-en und selbst an einsamen Orten jenseits der Magistralen trifft man auf atchitektonische Spuren längst vergangener Zeiten.
Von den einst zahlreichen Schlössern lassen nur noch wenige Ruinen, Geguti bei Kutaisi zum Beispiel, eine Ahnung von einstigem Ruhm und Reichtum zu. Um die Burgen ist es ähnlich bestellt, obwohl Narikala in Tbilissi, Ananuri an der Georgischen Heerstrasse und Gremi in Kachetien, um nur die drei bedeutendsten zu nennen, wenigstens einen bescheidenen Eindruck von der Wehrhaftigkeit georgischen Fürsten zulassen.
Umso mehr verwundert der reichtum an sakralen Bauten im ganzen Land. Man mag angesichts der Vielfalt und eingedenk der religiösen Intoleranz von Persern und Türken, in gewisser Hinsicht auch der Russen, staunen, mit welcher Hartnäckigkeit die Georgier ihre Kirchen, Kathedralen und Klöster über die Jahrhunderte und alle Sürme der Geschichte bewahrt und ihre eigene religiöse Tradition am leben erhalten haben. Doch reden die Chroniken eine beredte Sprache, und es waren jederzeit zuerst die Gotteshäuser, die nach den Zerstörungen wiedererrichtet wurden, noch vor den Palästen. Im Krieg verwandelte sich jede Kirche in eine Festung, wovon die Wehrmauern um zahlreiche Kirchenbauten zeugen.
Auf nur knapp 70 000 Quadratkilometern Fläche zählt man in Georgien mehr als 4 000 historische Denkmale aus mehr als zwei Jahrtausenden.
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